Sprachstandsfeststellungen

Entwicklung von Diagonseinstrumenten zur Sprachstandsfeststellung im fach- und bildungssprachlichen Bereich für Lernende des Deutschen als Zweit- und Fremdsprache

In den letzten Jahren wurden in den deutschsprachigen Ländern zahlreiche Varianten für Sprachstandserhebungung bzw. Sprachstandsdiagnosen entwickelt, die zur Abklärung des Förderbedarfs von DaZ-Schülerinnen und -Schülern eingesetzt werden. Bislang aber liegt kein Instrument vor, das für Erhebungen im bildungssprachlichen Bereich geeignet wäre.

Lernerinnen und Lerner von Deutsch als Fremdsprache in der Tschechischen Republik hingegen besuchen ebenfalls immer stärker schulische Ausbildungsformen, die im Sprachunterricht Bildungsziele verfolgen, die weit über die Beherrschung der Alltagskommunikation hinausgehen (verstärkter Deutschunterricht oder CLIL-Unterricht). Einstufungsmodelle für die fremdsprachige Sprachkompetenz basieren meist auf dem Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen und erheben deshalb v.a. auf den niedrigeren Niveaustufen weitestgehend die alltagssprachlichen Kompetenzen und nicht die berufs- und fachsprachlichen Anforderungen.

Das vorliegende Forschungsprojekt will den Bedarf im DaF- und DaZ-Bereich zusammenführen und ein entsprechendes Diagnoseinstrument entwickeln und austesten, das genau diesen bisher fehlenden Bereich der Bildungs- und Fachsprache abdeckt.

Hierbei ist weniger an die Erhebung der fachsprachlichen Lexik gedacht, als vielmehr an die Einstufung der syntaktischen, textlinguistischen und pragmatischen Besonderheiten, die typisch für Sachtexte sind. Ausgehend von Verstehenskompetenzen, die für die Entschlüsselung der Sachinformationen (z.B. Arbeitsanweisungen, Informationsquellen) erforderlich sind, bis zum sprachlich korrekten Einsatz der gewonnenen Informationen in mündlichen Präsentationen und schriftlichen Sachtexten sollten Jugendliche die deutsche Sprache beherrschen.

Das angestrebte Diagnoseinstrument wird (wie auch andere Diagnoseinstrumente) zur Erhebung des Kompetenzstandes zu einem bestimmten Zeitpunkt dienen, um daraus entsprechende individuelle Fördermaßnahmen entwickeln zu können. Zu einem späteren Zeitpunkt kann erneut beobachtet werden, um den Lernfortschritt zu dokumentieren und den Entwicklungsplan anzupassen.

Das angestrebte Diagnoseinstrument soll für die Niveaustufen B1 bis C1 einsetzbar sein, diese Niveaustufen entsprechen den genannten Zielgruppen für den Fachunterricht sowohl in Österreich (NMS, AHS, 10 – 18 jährige DaZ-Lerner und Lernerinnen) als auch in der Tschechischen Republik (Gymnasien mit erweitertem Fremdsprachenunterricht).

 Dauer: 1/2016 – 12/2017

Ansprechperson: Brigitte Sorger (brigitte.sorger@phwien.ac.at), 01-60118-3199

Projektteam PH Wien: Brigitte Sorger – DiZeTIK (Leitung) / Christian Aspalter – DiZeTIK / Christian Bertsch – RECC / Elisabeth Furch – KOMM / Barbara Holub – RECC / Rainer Hawlik – KOMM

Projektpartner: Lehrstuhl für deutsche Sprache und Literatur der Pädagogischen Fakultät an der Masaryk-Universität Brünn – Tschechische Republik

Projektfinanzierung: WTZ Austria – Czech Republic 2016-17 (Wissenschaftlich Technische Zusammenarbeit/Scientific & Technological Cooperation) – Centre for International Cooperation & Mobility (ICM) of the Austrian Agency for International Cooperation in Education and Research (OeAD-GmbH)