Zurück zur Methodenliste

Akustischer Werkunterricht

Kurzbeschreibung
Der Werkunterricht eignet sich besonders gut, um die bei der Handhabung von Werkzeugen erzeugten Geräusche aufzunehmen und sie akustisch hörbar zu machen, ja sie vielleicht auch noch zu rhythmisieren.
Warum nicht die Entstehung eines Werkstückes von der Entscheidungsfindung bis zur Umsetzung zum Thema machen. Warum nicht etwa ein Musikinstrument basteln und etwas über seine Geschichte und seinen Gebrauch erzählen? Wie wäre es mit einer Flöte oder Ratsche? Bleiben wir bei der Ratsche und machen aus dem Werkunterricht ein Hörspiel.

Schwierigkeitsgrad
Stufe 1

Gruppengröße
Klassenarbeit

Einstieg
LehrerIn bringt eine selbstgebaute Ratsche in den Musik- , Deutsch-, Geschichte oder Werkunterricht und plant mit der Klasse ihren Nachbau, nachdem sie den Kindern die Geschichte ihrer Entstehung erzählt hat. Aus einer Werkanleitung (Internet) geht hervor, welche Materialien und Werkzeuge benötigt werden und wie sie zusammen gebaut wird. Da die Ratsche das Läuten von Kirchtumglocken in der Osterwoche ersetzt, könnte in mehrsprachigen Klassen nachgefragt werden, welches religiöse Brauchtum sie kennen, bei welchem Musikinstrumente zum Einsatz kommen.

Produktion
Während des Zusammenbauens der einzelnen Werkteile, kommentieren Buben und Mädchen abwechselnd, was sie gemäß den dazu notwendigen Arbeitsschritten gerade machen, was sie über Entstehungsgeschichte und Brauchtum der Ratsche wissen. Wenn das Werkstück fertig ist, was bei 8 jährigen Kindern keine halbe Stunde benötigt, kann hemmungslos geratscht werden. Das aber am besten im Freien, auf der Straße oder in einer Pause im Schulhof. Eine Erweiterung kann darin bestehen, dass einer zum Vorrätscher bestimmt wird, der als Dirigent einen Stecken mit bunten Bändern in der Hand hat, und mit ihm Anfang und Ende des Ratschens anzeigt, während die anderen mit ihren Ratschen hinter ihm hermarschieren.

Nachbearbeitung
Kurze Einmoderation mit einer männlichen und weiblichen Stimme im Frage- und Antwortdialog, könnten nach und nach die Geräusche eingeblendet werden, die während des Basteln als Atmos entstanden sind. Die fertige Ratsche sollte man erst am Schluss hören. Bei größeren Kenntnissen in der Schnitttechnik kann ein Ratschengeräusch als Sample dienen, um es zu rhythmisieren. Darüber könnte ein Spruch eingesprochen werden, der vorher im Chor einstudiert worden ist. Auch eine Umfrage auf der Straße bietet sich an, um herauszufinden, wer das Instrument kennt und vielleicht sogar noch weiß, wo es zum Einsatz kommt.

Vorkenntnisse
keine

Zeitaufwand
Mehr als eine Stunde

Material/Geräte
Plastiktrinkhalm, Korken, ein dickes und ein etwas dünneres Holzstäbchen, Papier, Basteldraht, Zange, (Schere oder Messer)

Personalbedarf
Nein

Finanzbedarf
Nein

Anmerkungen

Der Bau von Musikinstrumenten macht Spaß, weil das fertige Produkt herzeigbar und benützbar ist. Es bietet sich fürs Radiomachen geradezu an, den Werkunterricht akustisch hörbar zu machen.

Geschichte: http://de.wikipedia.org/wiki/Ratschen
Bastelanleitung: http://www.kidsweb.de/basteln/musikinstrumente_basteln/ratsche_basteln.htm