Erich und Erika

Die Hörspielcollage Er+Ich:Erich unternimmt den Versuch, Ichidentität als Konstruktion zu entlarven. Kann es sein, dass aus der Summe von Anekdoten, die Protagonisten über eine männliche Person, die sie in unterschiedlichen Rollen als Vater, Sohn, Arbeitskollege, Onkel etc in real life kennen und Erich taufen, ein stimmiges Portrait.entsteht? Ist Identität ein Prozess oder schon Ergebnis oder beides immer gleichzeitig?

Nach Anhörung der Collage könnte eine Diskussion über Selbstwahrnehmung, Fremdwahrnehmung und dem blinden Fleck stattfinden,

Wie könnte ein solches Projekt für das Radio mit SchülerInnen adaptiert werden? Um es vorwegzunehmen, da ich es schon mit LehrerInnen, aber auch SchülerInnen in die Praxis umgesetzt habe, ganz einfach:  Wir teilen die TeilnehmerInnen eines solchen Vorhabens in eine männliche und weibliche Gruppe. In dieser erhalten alle Buben/Männer den Vornamen Erich und die Mädels oder Frauen den Vornamen Erika. Durch diese Anonymisierung fällt es den O-TonspenderInnen wesentlich leichter. Fragen zu beantworten, wie zB.: Was hältst du von Erich bzw. Erika? Welche Erwartungen hast du an Erich oder Erika? Was weißt du über Erich oder Erika? Wenn die O-Töne dann mit der Frage wie bei einer Umfrage montiert werden, erhält man beinahe so etwas wie einen audiophonen soziometrischen Test, der die Stimmungslage und Erwartungshaltung in der Gruppe spiegelt.
Was ist ein Feature, was ein Hörspiel, was eine Collage? Wodurch unterscheiden sie sich?
Helmut Hostnig
Zum Reinhören: http://cba.fro.at/104901

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