Radio ist als Medium fürs Hören bekannt. In den meisten Sendern wird ohnehin nur Beschallung angeboten. Dass das Medium Radio aber wesentlich mehr Funktionen hat zeigen die Sender der Freien Radios. Das Radio wird dort als Ort der Begegnung und auch gesellschaftlichen Auseinandersetzung erkannt und genutzt. HörerInnen werden zu RadiomacherInnen. Radio als elektronischer „Speakers Corner“. Punkfans begegnen VolksmusikspezialistInnen – Interessen werden zu Radiosendungen. Mediennutzungskompetenz wird quasi nebenbei im Alltag der Freien Radioproduktion erworben.
SchülerInnen wachsen heute in einer Mediengesellschaft auf. Ihr Alltag und auch ihr zukünftiges Berufsleben wird von Medien begleitet und auch beeinflusst. Der Umgang mit Medien wird als Lerninhalt aber auch als Kulturtechnik seitens der Bildungseinrichtungen erkannt. Medien werden zu Lehrmittel, mediale Welten auch zu Lernwelten. Das Radio wird allmählich von neuen internetbasierten Mediendiensten abgelöst. Die Produktionsweisen und kommunikationstheoretischen Hintergründe sind aber ähnlich oder gleich geblieben. Für medienpädagogische Praxis bietet das Medium Radio viele Möglichkeiten. Es ist daher nicht verwunderlich, dass immer mehr LehrerInnen das Medium nutzen: einerseits um Inhalte, aber andererseits auch um Medienkompetenz zu vermitteln.
In unsrer Mediengesellschaft wird es für demokratische Meinungsbildung immer wichtiger Meinungsvielfalt auch medial zu transportieren. Medienbildung ist gleichzeitig immer auch politische Bildung. Beides sind Anliegen der Freien Radios und die heranwachsende Jugend damit vertraut zu machen, ist eine wichtige Aufgabe der Schule.
„Lernen heißt Wissen teilen!“ In diesem Sinne wollen wir bei der Tagung „Radioarbeit im Schulbereich“ unser Wissen zusammentragen, austauschen und daraus neue Handlungsperspektiven ableiten.