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1. Vorstellung der WIENER RADIOBANDE
Walter Kreuz „buchstabiert“ das Wort „R-A-D-I-O-B-A-N-D-E“

R wie Radio:
Radio gibt es seit mehr als 80 Jahren. Das SchülerInnen-Radioprojekt Wiener Radiobande gibt es seit 16 Jahren. Derzeit ist die Wiener Radiobande ein Projekt des ICE Vienna, des Stadtschulrats für Wien sowie der Gruppe gecko-art (Infos zu gecko-art siehe unten).

A wie Anspruch:
Dieser wird nicht von außen herangetragen, sondern von den SchülerInnen selbst bestimmt. Inhalte, Standards und Ziele werden in Redaktionsteams abgesteckt, wobei stets darum geht, originäre Features zu entwerfen und nicht Sendungsfeatures zu übernehmen.

D wie Diversität:
Vielfalt ist der eigentliche Motor der Radioarbeit – Vielfalt der Meinungen, Kulturen, Themen, sprachlichen Ausdrucksmöglichkeiten.

 I wie Integration:
Radio als Mittel gegen Vorurteile: Ob ich Käppchen, Tuch, Turban, Burka oder gar nichts am Kopf trage, ob ich stehe, sitze, im Rollstuhl sitze, ob ich blinzle, sehend oder blind bin – all dies ist im Radio „nicht zu sehen“.

O wie Orange 94.0 oder O wie On air:
Die Wiener Radiobande ist jeden Dienstag, 12.30 und 16.00 Uhr jeweils 30 Minuten zu hören auf Orange 94.0, dem Freien Radio in Wien, wo sie auch ein umfangreiches Podcastarchiv unterhält.

B wie Bühne für Texte, Literatur und Sprache:
SchülerInnen bringen in der Radiobande nicht nur ihre eigenen Texte on air, sondern ebenso Statements, Kritik und Information, die sonst nirgendwo gebracht wird.

A wie Aktualität:
Das heißt in der Radiobande, Berichte nicht aus anderen Medien zu übernehmen, sondern Themen im Hier und Jetzt zu bringen, die SchülerInnen und junge Menschen betreffen, und aktuelle und konstruktive Diskurse hörbar zu machen.

N wie Nachhaltigkeit:
Ins Mikro gesprochen zu haben, on air gewesen zu sein, die Stimme erhoben zu haben, gehört worden zu sein – all das prägt, motiviert und bedeutet, ernst genommen zu werden, um weiterzumachen, eine der wichtigsten Aspekte von Nachhaltigkeit.

D wie Denkakrobatik:
Radioarbeit kann auch ein Hochseilakt sein, allerdings ein solcher, bei dem kein Netz erforderlich ist. Mit Stimme experimentieren, Sprache ausloten – das führt ganz von selbst zu Kunststücken.

E wie Erfahrung:
Mit Mikrofonen den öffentlichen Raum erforschen, PassantInnen zum Interview bitten – das gehört ebenso zur Radiobande wie die Erfahrung, dass schülerIn vor dem Radio-Machen oftmals nicht gewusst hatte, was in ihr/ihm steckt und dass sie/er es „kann“ und dass die Gestaltung von Beiträgen eine Lernerfahrung ist, ohne dass dies explizit angesprochen wird.

www.radiobande.at

http://sendungsarchiv.o94.at/get.php?id=094pr5586

2. Vorstellung der Gruppe gecko-art durch Walter Kreuz

Evelyn Blumenau und Walter Kreuz haben gecko-art als KünstlerInnengruppe 1993 gegründet. Ursprünglich kommen sie aus dem Theater, sind AutorInnen und RadioredakteurInnen, haben sich aber bald der „Sprache verschrieben“ und spüren den nicht enden wollenden Soundtracks nach, sobald sie in der Luft liegen.

Aufsuchende Audioarbeit ist eines der Kerngebiete von gecko-art.  Dabei wird gern auf das Studio-Brimborium verzichtet. Mitunter reichen Mikro, Aufnahmegerät und leere Notizblöcke aus.

Was passiert, wenn Leute ein Mikrofon sehen? Was fangen sie damit an, was sprechen sie hinein, wenn sie unbeobachtet sind? Wie organisieren sich Leute verschiedener Altersstufen selbst, welche Rolle spielt der Zufall, was entsteht aus sich selbst?

Alles kann passieren, nur ist  bei der Audioarbeit abzuraten, „Bildern“ nacheifern, sondern Menschen sollen ermutigt werden, aus der eigenen Tonalität, mit der eigenen Stimme,  aus dem eigenen Erfahrungsschatz heraus zu  schöpfen.

gecko-art bietet Audio- und Radioworkshops an, vor allem im Jugendkulturbereich, in Schulen, aber auch für Personen jedweder Altersstufe. Sprachenvielfalt, Stimmenvielfalt, Audiokreativität und Hörspiel sind Schwerpunkte in gecko-art-Projekten. Dabei unterstützen überdimensionale Hör- und Textobjekte die Präsentation der Ergebnisse.

gecko-art lädt Menschen aller Altersstufen ein, städtischen Raum akustisch abzubilden, und zwar mit all seiner Verrücktheit und Widersprüchlichkeit. Dazu gehört es auch, verstörend unterwegs zu sein, gestaltete Sprache in den Stadtraum zu setzen, rappend, singend, flüsternd, rezitierend Straßen und Plätze zu „betonen“.

www.geckoart.at

http://sendungsarchiv.o94.at/showStation.php/094st7

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pecha kucha 2

Helmut Hostnig präsentiert radioopoly

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Helmut Hostnig: RadioPoly ist ein Pilotprojekt des bmukk in Kooperation mit dem Medienzentrum Wien und der PTS3 in Wien. Die Radioarbeit mit Jugendlichen an der Schnittstelle von Schule und Lehre wird auch mit einem Blog dokumentiert: http://radiopoly.wordpress.com Ziel ist es, auch LehrerInnen in anderen PTS bundesweit für das lustvolle Einbinden von Radio in ihren Unterricht zu gewinnen. Dazu wurde unter Leitung des Teams von RadioPoly ein vom bmukk ausgeschriebenes Seminar an der PH Wien abgehalten: http://.ptsradio.wordpress.com Auch hier ging es – wie in Seekirchen – um die Schaffung einer Plattform und um Vernetzung..

pecha kucha session 1

10 inputs gibts zur radioarbeit.
mirjam winter von der radiofabrik startet die session.

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Jedes Jahr besuchen rund 600 – 700 Radiointeressierte jeden Alters Workshops der Radiofabrik. Mehr als die Hälfte davon sind Kinder und Jugendliche oder Schulklassen. Die Radiofabrik betreibt im Rahmen ihrer medienpädagogischen Arbeit ein eigenes Kinderradio, eine Jugend- und Schulradio-Schiene:

Das Radiofabrik Kinderradio geht seit 5 Jahren jeden Mittwoch und Sonntag für eine Stunde auf Sendung. Produziert wird es von Salzburger Kinderorganisationen und Einzelpersonen, die mit Kindern Radio machen. Und: auch eine Volksschule ist dabei: „Spitz die Ohren MiniAndrä“ heißt die Sendung der VS St. Andrä. Seit 2 Jahren gestalten die Kinder aus allen 4 Schulstufen mit ihrer Lehrerin im Rahmen eines Freifachs Sendungen. Zu Beginn noch in der Radiofabrik, inzwischen eigenständig in der Schule. Inhaltlich geht es beim Kinderradio zu 100% um Themen der Kids. Die technische Seite des Radiomachens ist kinderleicht, Kinder lernen sehr schnell, wie man ein Mischpult bedient und Moderationen einspricht, wie man Aufnahmen macht und diese dann auch schneidet. Natürlich mit Unterstützung von Erwachsenen. Kinder haben natürlich auch besondere Privilegien. Sie haben schon den Bürgermeister für ein Interview getroffen, vom Bundespräsidenten einen Preis überreicht bekommen und waren in Wien beim Radiopreis der Erwachsenenbildung. Aber auch ein Interview mit einem Hundeflüsterer ist ein Highlight im Kinderradio-Alltag.

Das nächste Kinderprojekt ist ein eigenes Kinderradio-Nachrichtenmagazin, das ab Herbst starten soll. Ziel ist, dass Kinder in der Schule mit Hilfe von ExpertInnen weltpolitische Themen radiogerecht aufarbeiten, für andere Kinder und den Schulunterricht. KIZ-Newz – Wir und die Welt heißt das Projekt.

Jugendradio hat seit Anfang an Platz im Programm der Freien Radios. Für sie gibt es eigene Basisworkshops, in denen sie das Radio-Know-How erlernen. Unter der Woche haben sie 1/2, am Wochenende 1 Stunde Sendezeit. Die Jugendlichen berichten natürlich am liebsten über Themen aus ihrer Lebenswelt, Themen die ihnen unter den Nägeln brennen – und auch Musik steht bei ihren Sendungen im Vordergrund. Viele der Jugendlichen gehen als Einzelpersonen mit Freunden auf Sendung, einige auch mit einem Jugendzentrum. Ein Vorzeigeprojekt der Salzburger-Jugendschiene ist Teen FM. Angefangen haben 5 Jugendliche mit einem Sendeplatz, inzwischen hat Teen FM 5 Sendeplätze mit rund 20 Jugendlichen – alleine durch Mundpropaganda! Das Projekt wird extern koordiniert von einer Mitarbeiterin des Jugendzentrums Spektrum.

Akad On Air (siehe Bild) ist Salzburgs erstes Schulradio. Am Akademischen Gymnasium lernen SchülerInnen ein Semester lang, wie man Radio macht. Im Rahmen der Modularen Oberstufe ist das Fach „Medienkunde – Schulradio“ inzwischen fix in den Lehrplan integriert. Seit 2009 lernt jedes Semester ein 15köpfiges Team alles, was zur Radioproduktion dazu gehört. Die SchülerInnen kommen dabei aus allen 4 Oberstufenklassen. Jedes Semester entstehen so 3 Sendungen zu Themen rund um die Schule und jung sein in Salzburg. Quasi eine akustische Schülerzeitung.
Am Lehrplan steht zu Beginn das Bedienen von Aufnahmegeräten und Audioschnitt, Studiotechnik und Moderationstechniken. Danach gibt es abwechselnd Redaktionssitzungen in der Schule und Produktionsphasen im Radio. Ganz wichtig ist immer ein gemeinsames Feedback auf die letzte Sendung. Pro Sendung gibt es ein Hauptthema. Zusätzliche Fixpunkte sind z.B. die Akad News (Schulnachrichten) oder „Ausgequetscht und ungeschminkt“. Darin wird ein spannender Lehrer oder eine Lehrerin portraitiert.
Die SchülerInnen machen sich individuelle Termine im Radio aus und produzieren dann eigenständig ihre Gruppenbeiträge für die Sendung. Zu Beginn des Semesters wird die Sendung noch vorproduziert. Gegen Ende trauen sie sich schon selbstbewusst über eine Livesendung drüber. Akad on Air hat einen fixen Sendeplatz im Programm der RF, immer am 4. Mittwoch um 18:30 Uhr. Da die Sendung gehört werden will wird Werbung gemacht. Jeder bekommt ein eigenes T-Shirt und Sticker mit dem Schulradio-Logo zum Verteilen. Die Erfahrung zeigt, dass so die Identifikation mit dem Projekt gestärkt wird.

Jedes Jahr finden in der Radiofabrik bis zu 10 einmalige Schulworkshops statt. Hier entstehen Radiosendungen als Projekt im Rahmen des Unterrichts. Und wie man hier sehen kann, ist die Themenvielfalt sehr groß. Jeder Workshop der Radiofabrik kann für den Einsatz im Schulunterricht modifiziert werden. Entsprechend der Bedürfnisse des Lehrplans, des Themas oder des Alters der SchülerInnen.

Schulungen mit SchülerInnen und LehrerInnen gemeinsam werden z.B. bei den Medientagen auf der Burg Mauterndorf in Salzburg durchgeführt. 3 Tage lang lernen PädagogInnen und SchülerInnen, wie man mit den Medien Radio und Video arbeitet. Im Vordergrund steht das miteinander und voneinander lernen.