Eine freie digitale Schultasche
Die SchülerInnen haben einen USB Stick. Soweit allseits bekannt. Allerdings spielt der kleine Stick im BG Krems/ Rechte Kremszeile eine große Rolle. Er transportiert nämlich neben den persönlichen Daten ein komplettes bootfähiges Betriebssystem samt dazugehörigen Programmen mit sich.
Damit kann mensch nun an jedem Rechner – egal welches Betriebssystem installiert ist – mit dem Stick booten und hat immer die gleiche Oberfläche und die gewohnten Programme zur Verfügung. Nebenbei natürlich auch die eigenen digitalen Hausaufgaben und die Arbeitsmaterialien, usw.
Eine technische Spielerei? Nein, es geht weit drüber hinaus. „Einerseits kommen unsere SchülerInnen oftmals aus Patchwork Families, wo die unterschiedlichsten Computer in den Haushalten stehen und anderseits läßt nicht jeder Erwachsene seine Kinder an den eigenen PC. Mit dieser Lösung werden solche Nutzungsproblme beseitigt. Wenn der Rechner abgedreht wird und der Stick entfernt ist, hinterläßt die Arbeit keine Spuren am genutzten Rechner.“, meinte Dr. Klaus Misof, der Projektleiter an der Schule, anläßlich einer Präsentation am Linuxtag in Krems.
Durch die Nutzung des Open Source Betriebssystem Linux (Open Suse) und ebenso lizenzierter Programme an der Schule erspart sich die Schule eine Menge Lizenzgebühren und es entfallen auch Kosten für die Eltern bei der Beschaffung von Programmen. Der USB Stick ist frei kopierbar und wird über die Webseite der Schule zum Download angeboten ( Projekt „Linux Advanced„). Bis dato konnten für alle Einsatzbereiche im Unterricht passende Programme am Stick integriert werden. Ausserdem ist es damit möglich eine plattformübergreifende Schulung in den Standardprogrammen zur Text- und Bildverarbeitung, sowie für Tabellen- und Präsentationsprogramme anzubieten.
Die Auseinandersetzung mit der Lizenzierung und dem Urheberrecht ist zudem eine zutiefst medienpädagogische Maßnahme. Es ist wichtig den Markt auch auf dieser Ebene der Mediennutzung zu hinterfragen und Free Open Source Software (FOSS) wird immer öfters zum medienpolitschen Thema. „Free ist hier im Sinne von FREEdom und nicht von FREE beer gemeint“, merkte Ing. Reinhard Müller von der Free Software Foundation an.
Das gesamte Tagungsprogramm sowie die Folien sind hier downloadbar.
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