campusPLUS – virtuelle Lernumgebungen an der PH Wien
Wer diesen Text liest, ist bereits in einem Teil der virtuellen Lernumgebung des „campusPLUS“ der PH Wien gelandet. Nun einen Blogeintrag zu lesen ist sicherlich keine besondere Neuigkeit und vermutlich auch nicht wirklich innovativ. Ebensowenig sind „digitale Schultaschen“ oder digitale Whiteboards für sich gesehen eine Neuheit.
Aber darum geht es ja vielleicht nicht, auch wenn der erste Eindruck darauf hinweist. Die Frage, die sich stellt ist vielmehr: Wie kann eine unter den gegebenen Rahmenbedingungen realisierbare hochschuldidaktische Antwort auf die zunehmende Verschränkung zwischen realen (Lern-)Umgebungen (Klassenzimmern, Büchern, Ausstellungen, Museen,…) und virtuellen (Lern-)Welten für die Aus-, Fort- und Weiterbildung von LehrerInnen formuliert werden?
Ein Thema, das viele Hochschulen und Universitäten berührt, wodurch an vielen Stellen an Konzepten und Angeboten gearbeitet wird. Das Zentrum für Medienbildung versucht hier für die Pädagogische Hochschule Wien eine entsprechende Antwort zu entwickeln: den „campusPLUS“. Die Formulierung ist mit Bedacht gewählt, denn es gibt aus unserer Sicht keine allumfassende, für längere Zeit gültige Antwort. Es bedarf eines prozessorientierten Modells, das die jeweiligen Rahmenbedingungen berücksichtigt und Platz für eine Weiterentwicklung beinhaltet. Sicherlich reicht da eine rein technische Antwort nicht aus.
„campusPLUS“ ist daher ein puzzleähnliches, modulares System, das auf mehrere Ebenen ansetzt und sich zum Ziel gesetzt hat, einen dynamischen Prozess des Lernens sowohl der beteiligten Individuen als auch der Organisation selbst nach dem SECI Modell an der PH Wien zu implementieren. Hier finden sich sowohl technologische als auch hochschuldidaktische und soziale Dimensionen, die wiederum sowohl reale als auch in der virtuelle Lernumgebungen ansprechen. In jeder Dimension gilt es passende Antworten zu finden und Prozesse in Gang zu setzen, die wechselseitig den Lernprozess fördern ohne die Institution und die beteiligten Menschen zu überfordern. Das könnte dann punktuell grafisch etwa so aussehen:
Dass dahinter in Form eines modularen Applikationsangebot eine technologische Ebene steckt, soll nicht bestritten werden. Im veröffentlichten Diskurs in unserer Medienlandschaft wird das Gesamtmodell dann auf einzelne kleine Aspekte (digitale Whiteboards/ „digitale Schultasche“) auf der technologischen Ebene reduziert, wie sich zuletzt bei der Pressekonferenz an der PH Wien und den redaktionellen Ergebnissen zeigte. Damit kommt in der Öffentlichkeit eine „Old School“ Botschaft an, die dem tatsächlich innovativen Ansatz nicht gerecht wird.
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